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Erste Chefchirurgin der Schweiz: Marie Lüscher. |
Pionierin in einem Männerberuf |
Marie Lüscher (1912–1991) war die erste Chefchirurgin der Schweiz; die Baslerin wirkte im Frauenspital der Schweizerischen Pflegerinnenschule in Zürich. Den Einstieg in den Männerberuf Chirurg schaffte sie 1939, als die Ärzte in den Aktivdienst mussten. Doch diese verweigerten ihr nach dem Krieg den Aufstieg. Als sich in der «Pflegi» eine Chance auftat, nahm sie diese wahr. Die Autorin Denise Schmid beschreibt in ihrem Buch «Fräulein Doktor» das ungewöhnliche Leben von Lüscher, die nicht nur als Chirurgin eine Pionierin war, sondern auch als Frau: Sie führte ein unabhängiges Leben, pflegte Frauenbeziehungen und fuhr schnelle Cabriolets. |
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Die Obsessionen von This Brunner |
This Brunner leitete und programmierte während vieler Jahre die Zürcher Arthouse-Kinos. Er brachte als Erster Filme von John Waters und Andy Warhol in die Schweiz und ist bzw. war mit diesen befreundet. Nun stellt Brunner am 13. Dezember im Zürcher Literaturhaus seine Autobiografie vor: «Magnificent Obsessions Saved My Life». Der Titel bezieht sich auf das Melodram «Magnificent Obsession» mit Rock Hudson und Jane Wyman von Douglas Sirk aus dem Jahr 1954. Di 13.12.2022 / 19h30: Literaturhaus, Limmatquai 62, 8001 Zürich |
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Schwules Sex Utopia |
Kürzlich ist die 19. Ausgabe des Jahrbuchs «Mein schwules Auge 2022» erschienen; sie befasst sich mit dem Thema Sex Utopia. Laut Konkursbuch-Verlag geht es dabei «um die Erforschung erotischer Utopien, den Sex der Zukunft oder die Zukunft des Sex, um geheime Wünsche, Fantasien und Geschichten, um feuchte Träume und die Bilder, die die Künstler bisher noch nicht zu zeigen gewagt haben.» Auf 400 Seiten enthält das Buch Arbeiten von 70 Künstlern sowie Textbeiträge von zahlreichen Autoren. Das Künstlerduo Pierre et Gilles gestaltete das Cover. |
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Eigenartige Beschweren: Élodie in der Graphic Novel «Coming-in». |
Schmerzliches Coming-in |
Élodie hat regelmässig Bauchkrämpfe und Angstzustände, wenn sie mit ihrem Freund geschlafen hat. Sie will einfach so sein wie ihre Freundinnen, die Sex mit Jungen haben. Doch dann erkennt sie, warum es ihr jedes Mal nach dem Sex schlecht geht: Sie ist lesbisch. Die französische Journalistin Élodie Font erzählt zusammen mit der Zeichnerin Carole Maurel ihr «inneres Coming-out» in der Graphic Novel «Coming-in». Der Band ist im Splitter-Verlag auf Deutsch erschienen. |
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Flucht von der Familie |
Im Buch «Um mein Leben» hat die Autorin Koschka Linkerhand die Geschichte von Azadiya H. aufgezeichnet – mit deren Mitwirkung. Nachdem die Cousine von Adzadiya von ihrem Vater ermordet wurde, wacht Azadiya auf. Sie erkennt, dass sie ein Leben ausserhalb ihrer strengen jesidisch-kurdischen Gemeinde in Deutschland leben muss. Sie will frei sein, als Lesbe, als Frau, der familiären Gewalt entfliehen, Fussball spielen. Und sie berichtet auch vom Sexismus im normalen deutschen Alltag. |
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Selbstbildnis: Alok Vaid-Menon im Buch «Mehr als binär» . |
Nachhilfeunterricht |
Begriffe wie Genderfluidität oder Nonbinarität werden derzeit heftig diskutiert. Vor allem seitdem Kim de l’Horizon für «Blutbuch» den deutschen Buchpreis erhalten hat – und nun auch mit dem Schweizer Buchpreis geehrt wurde (siehe auch unter Streaming). Eine andere schreibende, nonbinäre Person, Alok Vaid-Menon, gibt im Buch «Mehr als binär» weiteren Nachilfeunterricht. Vaid-Menon, Kind in die USA ausgewanderter indischer Eltern, wuchs in Texas auf, machte einen BA in Feminist, Gender and Sexuality Studies sowie einen Master in Soziologie und gilt laut queer.de als «Ikone der Non-Binary-Bewegung». |
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Posierten 40 Jahre nach ihren Frauenrollen im Film «Some Like it Hot» für Annie Leibovitz: Schauspieler Toni Curtis und Jack Lemmon. |
Edles Weihnachtsgeschenk |
Sie hatte (fast) alle vor der Linse, die in den angelsächsischen Ländern Rang und Namen haben: die Fotografin Annie Leibovitz (*1949). Von ihr porträtiert zu werden, ist wie ein Ritterschlag. 2014 widmete der Taschen-Verlag der queer lebenden US-Amerikanerin ein Buch im Sumo-Format (50x70 cm); es ist 20 kg schwer und wird zusammen mit einem Tischchen geliefert. Kostenpunkt: Je nach Anbieter zwischen 6000 und 8000 Franken. Nun erschien eine handlichere Version im Format 27x34 cm, die immer noch fast 6 kg schwer ist. Der Preis liegt irgendwo zwischen 140 und 180 Franken. |
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Überraschende Liebe |
Hannah Martin ist professionelle Kuschlerin. Privat hat sie allerdings noch niemand zum Kuscheln und mehr gefunden. Dann erbt sie von ihrem Vater ein Haus, unter der Bedingung, dass sie dort erst probehalber mit einer weiteren Erbin, einer wildfremden Frau, 92 Tage zusammenlebt. Diesen Deal geht Hannah ein und wird entgegen ihren Erwartungen überrascht. Der Liebesroman «Kuscheln im Erbe inbegriffen» von Jae erscheint demnächst. |
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